Volker Pook

Kunst als Negation

Lars Mextorf

Verlag Silke Schreiber, München
in Zusammenarbeit mit Cedric Vilim

Die im Verlag Silke Schreiber erschienene Buchfassung der Dissertation »Kunst als Negation« des Kunsthistorikers Lars Mextorf wurde mit dem Ziel gestaltet, ein Objekt zu schaffen, das die charakteristischen Eigenschaften der Minimal Art als zentralem Untersuchungsgegenstand der Arbeit sichtbar macht und dem Leser zugleich einen hohen Nutzwert bietet.

Der große Weißraum auf dem Umschlag und die zu den Rändern verschobenen Worte des klein gesetzten Titels stehen einerseits für minimalistische Reduziertheit und visualisieren zugleich die inhaltliche Ausrichtung der Arbeit, die die Minimal Art als eine Kunst der inszenierten Leerstelle untersucht.

Das fluoreszierende Rot der Schrift nimmt die Direktheit harter, industrieller Materialien und technisch erscheinender Farben auf, die gleichermaßen typisch für die Minimal Art sind. Entsprechend ist auch der farbige Buchschnitt eine Reminiszenz an einen in demselben fluoreszierenden Rot ausgeführten Acrylglasquader von Donald Judd, der im Innenteil des Buches als einzige Abbildung mit der Sonderfarbe koloriert ist und so das Konzept der Gestaltung visuell erschließbar macht.

Die ebenfalls in rot gehaltenen Kapiteltrennerseiten erinnern mit den im Kontrast zur filigranen Gesamtgestaltung überproportional groß gesetzten Anfangsbuchstaben der Kapiteltitel und der nur wenig kleineren Kapitelnummer an technische Kennzeichnungen.

Diesem Motiv folgt auch die Auswahl der Schriften, die neben der »Melior« die an technische Beschriftungen erinnernde »Conduit« und die schablonenschriftartige »Blender« umfasst. Das Verdrängen des Fließtextes durch die kleinformatigen, am rechten Rand in den Textblock geschobenen Bilder führt zu einer Stufung der Textkante und nimmt damit das Prinzip der Shaped Canvas von Frank Stella auf.

Die Gebrauchstauglichkeit manifestiert sich in umfangreichen Registern und Verzeichnissen, der klaren Hierarchie von schwarzem Fließtext, in dem sich die roten Verweisziffern deutlich absetzen, rotem Fußnotentext und der Verwendung der Sonderfarbe »Cool Gray« für nachrangige Informationen, wie Pagina und Kolumnentitel, sowie der Möglichkeit, die Kapitelanfänge am Schnitt des gebogenen Buchblocks abzulesen.

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